Unabhängig von ihrem Einsatzbereich durchlaufen alle Hunde eine sehr aufwendige Ausbildung und müssen sich im Team mit ihrem Hundeführer regelmäßig Prüfungen unterziehen, die ihre Einsatzfähigkeit testen. Es wird dementsprechend immer das Rettungshundeteam - also Hund und Hundeführer - gemeinsam ausgebildet. Denn auch als Hundeführer muss man eine ganze Menge lernen. Bis das Team wie am Beispiel der Flächensuche beschrieben in einen Einsatz gehen kann, wird von der gesamten Staffel viel Zeit und Mühe investiert, um das Team fit für die Prüfung und die Einsätze zu bekommen.
Grundsätzlich eignet sich jeder gesunde Hund mit ausgeprägtem Spiel-/ Beutetrieb für die Ausbildung zum Rettungshund. Klassisch eignen sich Jagdhunde (bspw. Labrador, Deutsch Drahthaar), Hüte- und Treibhunde (bspw. Border Collie, Australian Shepherd) sowie Diensthunde (bspw. Deutscher und Belgischer Schäferhund) sowie Mischungen aus diesen Rassen, die entsprechend ihrer Anlagen wichtige Fähigkeiten für die Rettungshundearbeit mitbringen. Für die Ausbildung zum Mantrailer eignen sich zudem jegliche Arten von Schweißhunden (bspw. Bluthunde und Gebirgsschweißhunde). Viel wichtiger als die Rasse ist jedoch, dass sich der Hund freundlich gegenüber allen Menschen und Tieren verhält - natürlich auch gegenüber Artgenossen. Ein ruhiges, aufmerksames und selbstsicheres Verhalten gepaart mit Nervenstärke in ungewöhnlichen Situationen ist von großem Vorteil. Denn der Hund wird innerhalb seiner Ausbildung und später im Einsatz vielen neuen, auch mal merkwürdigen bzw. nicht-alltäglichen, Situationen begegnen, in denen er dennoch zuverlässig seinen „Job“ machen muss. Ein Hund mit aggressivem oder ängstlichen Verhalten gegenüber Tieren und/ oder Menschen ist selbstverständlich ungeeignet für die Rettungshundearbeit.
Die Flächenhunde arbeiten im Einsatz selbstständig von ihrem Hundeführer weg frei im Gelände, bis sie die vermisste Personen, einen für sie völlig fremden Menschen, gefunden haben. Dazu gehört eine ganze Menge Mut, Angst oder Unsicherheit ist fehl am Platz. Ebenso ungeeignet als Rettungshund sind passionierte Jäger, die sich im Gelände nicht abrufen oder lenken lassen. Für den Hund darf nichts wichtiger sein als die Suche nach dem vermissten Menschen - auch kein Reh, Hase oder Fuchs, denen man zufällig im Wald begegnet.
Idealerweise ist der Flächenhund von mittlerer Statur und Gewicht, da er ausdauernd und wendig im unwegsamen Gelände arbeiten muss. Eine gute Prägung und Grunderziehung ist selbstverständlich Voraussetzung für das Training in der Rettungshundestaffel und die Arbeit im Einsatz. Eine gute Bindung zwischen Hund und Hundeführer ist ebenso unabdingbar. Bei all dem Aufwand, der für das Training der Teams betrieben wird ist jedoch klar, dass weder die Grunderziehung noch die Sozialisierung von der Staffel getragen werden kann - dies liegt in der individuellen Verantwortung der Hundeführer.
Beim Mantrailing kommt es nicht so sehr auf die Rasse und Statur an, sondern auf die gute Nase und die Fähigkeit, am Geruch zu arbeiten und das auch noch nach mehreren Tagen. Das Einsatzgebiet des Mantrailer ist eher der städtische Bereich.
Da sich die Hunde während des Trainings im Auto aufhalten, muss der Hund das Autofahren und den Aufenthalt im Auto gewöhnt sein bzw. erlernen und stressfrei ertragen.
Außerdem wird eine gültige Haftpflichtversicherung und ein gültiger Impfschutz benötigt. Unumgänglich sind regelmäßige Wurmkuren und im Sommer ein Schutz gegen Zecken.